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MINTiFF-Science-Event am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising

Ein Bericht von Doris, Daniel und Julian Danzer, Stuttgart

Am 12.12.2008 nahmen wir als dreiköpfige „Drehbuch-Familie“ am Science Event in Freising teil. Die positive und offene Atmosphäre begann gleich am Freisinger Bahnhof, wo ein Großteil der Teilnehmer von den drei MINTiFF-Mitarbeitern herzlich empfangen wurde und auf Taxen verteilt zum Institut fuhr. Dort erwarteten uns bereits weitere Teilnehmer und gleich eine ganze Reihe hochkarätiger Mitarbeiter des Instituts, die uns einen spannenden und abwechslungsreichen Nachmittag und Abend bescherten.

Schon in der kurzen Einführung durch den Institutsleiter Horst-Christian Langowski wurde z.B. deutlich, wie zufällige Nebenprodukte „gescheiterter“ Versuche zu völlig neuen Ideen und Projekten führen können – was ja durchaus als dramatisches Moment nutzbar wäre: So wurde aus einem „klebrigen Etwas“, das den eigentlichen Nutzungsvorstellungen in keiner Weise entsprach, ein Ersatzstoff für das normalerweise in Wurst enthaltene Fett. Ein Schlachtereibetrieb aus der Umgebung fand sich, inzwischen ist die „nahezu fettfreie Wurst“ im Handel...

Anschließend konnten wir bei einer kurzen Führung zwei der vielfältigen Anlagen des Instituts in Augenschein nehmen: Zum Einen die schon industriell anmutende Verarbeitungshalle für Lupinensamen. Lupinen weisen ähnliche, teilweise sogar bessere bzw. weitere Eigenschaften zum allseits verwendeten Soja auf, sind aber gentechnisch unverändert. Außerdem gedeihen sie in Deutschland sehr gut, so dass sie sich als Alternativprodukt anbieten. Zum Zweiten wurde das Aroma-Labor besichtigt, in dem wir selbst als Riechtester die Sensibilität unserer Riechkolben unter Beweis stellen konnten.

Weiter ging es wieder im Seminarraum mit einer Reihe hochinteressanter Kurzvorträge. Den Anfang machte Peter Eisner, der uns mit einer Art „Rundumschlag“ zu Ernährungswesen, Lupinen statt Soja, ungenutzten Synergie-Effekten beim Rapsanbau (aufgrund mangelnden Dialogs zwischen Energie-, Ernährungs- und Tierfutterwirtschaft) bis hin zu globalen Auswirkungen unserer falschen Ernährungsweise ... leider musste Eisner die Veranstaltung gleich im Anschluss an seinen Vortrag verlassen – wobei er darauf hinwies, dass er offen für jede Art der Kontaktaufnahme sei. Darauf würden wir bei Gelegenheit gerne zurückkommen.

Auch Andrea Büttners weitere Erläuterungen zum vorherigen Labor-Besuch überzeugten. Wie sich verschiedene Aromen überlagern, mischen, zu überraschenden, haarsträubenden Ergebnissen „kombinieren“ und wie sich Firmen immer mehr für wiedererkennbare „Düfte“ interessieren – das war ebenso anregend wie die Einblicke in die Schokoladenherstellung, die der stellvertretende Institutsleiter Gottfried Ziegleder gewährte. Von den diversen Kakao- und Schokolade-Sorten über neue technische Fortschritte bei der Verarbeitung und Schmelzpunktanalysen im Mundhöhlenbereich bis hin zu sozio-ökonomischen Prozessen wie der stärkeren Verortung der Verarbeitung im Herkunftsland – das Spannende bestand für uns vor allem im neuartigen Blick auf die Zusammenhänge. Ein und dieselbe Sache unter verschiedensten Ansätzen des „Luxus“ und der Verantwortung betrachtet, verknüpft mit Technik und angewandter Wissenschaft: Eine Betrachtungsweise, die als Nährboden darauf wartet, für verschiedene dramaturgische Ansätze fruchtbar gemacht zu werden.

Der letzte Beitrag über eine neuartige Sterilisierungsmethode von Verpackung mittels Plasma-Bestrahlung von Peter Muranyi machte die Möglichkeiten dieser zukunftsweisenden Technik deutlich. Dass ein solches, alle möglichen Ressourcen sparendes Verfahren nicht nur die auftraggebende Firma beglücken, sondern auch „konservative“ Vertreter der Branche in Verteidigungsstellung bringen kann (Background für einen Filmstoff?) wurde dann auch bei der anschließenden Besichtigung der Plasma-Entkeimungsanlage im Gespräch bestätigt.

Zum Abschluss gab es „nahezu fettfreie Wurst“ – was sonst? Ach ja, Lupinen-Muffins! Und neben weiteren Köstlichkeiten eine Reihe angeregter Gespräche und Ideenaustausch allenthalben. Sowohl mit Kollegen aus dem Drehbuchbereich als auch mit den MINTiFF-Mitarbeitern und den Experten des Institutes.

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die für uns alle drei (auch unseren 12-jährigen Sohn) eine sehr runde Sache war. Vor allem die Vernetzung der verschiedenen Sachgebiete erschien uns als ausgesprochen spannender Boden für allerlei dramatische Verwicklungen und realistische Hintergrundgeschichten aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich, für Figuren, Milieus und Geschichten.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Science-Event und hoffen, wieder daran teilnehmen zu können!

EWS +++ NEWS +++ NE

Das Projekt MINTiFF
ist beendet!

Seit Ende Juni 2013 ist das
Projekt MINTiFF in der be-
kannten Form beendet. Als
Nachfolgeorganisation ist die
"Stiftung für MINT-Entertain-
ment-Education-Excellence"
gegründet worden.
Informationen dazu finden
Sie demnächst unter
www.minteee.org!

News Archiv


Videos der 3. Internationalen MINTiFF-Konferenz
Die Mitschnitte der Konferenzvorträge und Diskussionen finden Sie hier!

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Neue Einblicke ins Gehirn
Am 27. Februar 2013 trafen sich Fernsehschaffende und Wissenschaftler/-innen zu einem MINTiFF Science-Event im MPI für Neurobiologie in Martinsried. Einladungstext und Programm finden Sie hier!

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3. Internationale MINTiFF-Konferenz
Am 7. Februar 2013 fand in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die 3. und vorerst letzte Internationale MINTiFF-Konferenz statt. Das Programm finden Sie hier!

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Science Event zum Thema Robotik
Am 20. Dezember 2012 fand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein MINTiFF Science Event zum Thema Robotik statt. Weitere Informationen hier!

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Der 4. MINTiFF- Ideenwettbewerb
Die Jury des 4. MINTiFF- Ideenwettbewerbs hat getagt und drei Projekte mit je einem MINTiFF-Fellowship ausgezeichnet. Das Ergebnis finden Sie hier.

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MINTiFF auf der "Langen Nacht der Wissenschaften Berlin 2012"
Am 2. Juni fand im "Haus der Katalyse" eine "Lecture on Entertainment-Education-Excellence" statt, gehalten von Dr. Nediljko Budisa vom Institut für Chemie an der TU Berlin.

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MINTiFF Konferenzbroschüre
Die umfassende Dokumentation der 1. Internationalen MINTiFF-Konferenz ist erschienen. Sie steht hier zum Download bereit.

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MINTiFF als Impulsgeber
Hans-Hinrich Koch, Autor und Produzent ( ndF: neue deutsche Filmgesellschaft Berlin mbH) hat unter dem Titel "MINTiFF - Impulsgeber für deutsche Filmemacher" einen lesenswerten Artikel veröffentlicht. Sie finden ihn hier!
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Preisträger/-innen des 3. MINTiFF-Ideenwettbewerbs
Die Namen der Preisträger/-innen des 3. MINTiFF-Ideenwettbewerbs finden Sie hier!
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Vorträge der 2. MINTiFF-Konferenz
Die Vorträge der 2. Internationalen MINTiFF-Konferenz sind online. Sie finden Sie hier.
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MINTiFF geht in die zweite Runde
Am 1. Mai 2011 ist MINTiFF in die zweite Runde gestartet, erneut gefördert vom BMBF und dem Europäischen Sozialfonds.

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Preisträger/-innen des 2. MINTiFF-Ideenwettbewerbs
Die MINTiFF-Fellows des Jahres 2010 finden Sie hier.

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MINTiFF auf der ILA
Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung bot die Gelegenheit zu einem außergewöhnlichen MINTiFF-Science-Event. Am 10.06.2010 begann der geführte Besuch um 09:15 Uhr mit einer Besichtigung der EADS-Fluggeräte-Schau. Im Laufe des Tages wurden vom Forschungsairbus A320 bis zum humanoiden Roboter SpaceJustin weitere Highlights besichtigt. Einen Bericht aus Teilnehmer/-innensicht finden Sie hier.

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MINTiFF bei der "Langen Nacht der Wissenschaften 2010"
Auch im Jahr 2010 bot MINTiFF wieder eine exklusive Tour im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften an. Im Zentrum standen dieses Mal die Themen Molekulare Genetik sowie eine Besichtigung des Forschungsreaktors BER II. Den Bericht dazu finden Sie hier in der Rubrik "Science meets Fiction".

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Letzter Science-Event:
„Mathematik in Realität und Fiktion – Wie mathematisch ist unser Leben?“
Das Forschungszentrum „Matheon – Mathematik für Schlüsseltechno-logien“ und MINTiFF luden Filmschaffende am Nachmittag des Berlinale-Eröffnungstages ein zum Science-Event „Mathematik in Realität und Fiktion – Wie mathematisch ist unser Leben?“ Einen Bericht aus Teilnehmersicht finden Sie hier.